Hautausschlag wie Neurodermitis und Kontaktekzeme gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen in der Schweiz. Den beiden liegt eine überschiessende Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Reize zugrunde. Eine regelmässige Basistherapie und Vermeidung von Allergieauslösern kann den Ausschlag allerdings lindern.

Unsere Haut ist ein Meisterwerk der Natur und das grösste Körperorgan – mit einer Fläche von 1.5 bis 2 Quadratmetern. Sie ist gleichzeitig auch ein sehr zartes Schutzschild: Sie schützt, wärmt, atmet, fühlt, schwitzt und zeigt uns, wenn ihr etwas nicht passt. Die Reaktion kann verschiedene Gründe haben. Neben den Vorgängen, die sich im Körperinneren abspielen, reagiert unsere Haut mindestens genauso sensibel auf Reize der Aussenwelt wie Stress, psychische Belastungen, Umwelteinflüsse oder auf bestimmte Cremes.

Kontaktekzeme

Ein Beispiel für eine solche Reaktion sind die Kontaktekzeme, die bei manchen Menschen bei Berührung mit bestimmten allergieauslösenden Substanzen auftreten. Dabei kommen sie in verschiedenen Formen vor: Schwellungen, schmerzhafte Rötungen, Bläschen oder Blasen auf der Haut. Dabei können beim ersten Kontakt spezielle Abwehrzellen aktiviert werden, was beim nächsten Kontakt zu einer starken und schnellen allergischen Reaktion führen kann. Und das sind die häufigsten Kontaktallergene:

  • Schmuck, Uhren, Münzen, Brillen, Knöpfe etc. aus Nickel und Chromaten
  • Natürliches Gummi (Latex, z.B. Kondome)
  • Konservierungsmittel (z.B. in Kosmetika)
  • Duftstoffe
  • Farbstoffe (z.B. in Tattoos)
  • Wasch- und Reinigungsmittel
  • Bestimmte Pflanzen

Studien zufolge erkranken zudem fast die Hälfte aller Coiffeure im Laufe ihres Lebens an einem Kontaktekzem an den Händen und müssen ihren Job aufgeben. Grund dafür sind allergene Substanzen in Färbemitteln oder Shampoos in Verbindung mit Feuchtigkeit.

Kontaktekzemen vorbeugen

Einem Kontaktekzem kann man kaum vorbeugen, weil unzählige allergene Substanzen eine solche Allergie auslösen können. Wenn Sie allerdings folgende Tipps beachten, können Sie sich dagegen schützen:

  • Vermeiden Sie den Kontakt mit dem auslösenden Allergen (falls bekannt). Das kann allerdings sogar bedeuten, dass Sie auf Ihr Hobby verzichten oder sogar den Arbeitsplatz wechseln müssen.
  • Ergreifen Sie Schutzmassnahmen, die einen direkten Kontakt mit dem Allergen verhindern (z.B. Schutzhandschuhe, Hautschutzsalben etc.).
  • Zur Hautpflege sollten seifenfreie Waschlösungen mit pH-Wert zwischen 5 und 6.5 und rückfettende Bäder verwendet werden, z.B. Eucerin In-Shower Körperlotion ohne Parfüm, Farbstoffe und Parabene.
  • Nach jedem Wasserkontakt sollte der Schutzmantel Ihrer Haut durch entsprechende Pflegeprodukte (wie Öle, Salben, Lotionen etc.) wiederhergestellt werden, z.B. mit VitaBase Basische Bodylotion, die trockene und empfindliche Haut vitalisiert und wiederherstellt oder mit Weleda Nachtkerze Revitalisierungs-Öl.
  • Verzichten Sie möglichst auf Weichspüler, unnötige Duftstoffe und Desinfektionsmittel.
  • Verwenden Sie Reinigungsmittel sparsam.

Weitere unterstützende Produkte finden Sie in der Rubrik „Trockene Haut“.

Neurodermitis

Die Ursachen für Neurodermitis, eine Hauterkrankung die oft schubförmig verläuft, sind nicht einfach zu bestimmen. Es können sowohl erbliche Faktoren als auch weitere Auslösefaktoren die atopische Dermatitis (Neurodermitits) begünstigen. Zahlreiche Stoffe aus der Umwelt und auch psychische Faktoren können neue Schübe auslösen beziehungsweise sogar verstärken. Sicher ist allerdings, dass die oberste Hautschicht angreifbar wird, sobald die Schutzfunktion der Haut herabgesetzt ist. Weitere Faktoren können Neurodermitis ebenfalls auslösen:

  • Bestimmte Allergene (Pollen, Hausstaubmilbenkot, Tierhaare etc.)
  • Chemische Reize (Duftstoffe in Kosmetika, Reinigungsmittel)
  • Mechanische Reize (z.B. kratzende Wollkleidung, Schwitzen)
  • Klima (extreme Kälte oder extreme Hitze)
  • Psychischer Stress

Typische Symptome von Neurodermitis sind dann oft starker Juckreiz, trockene, verdickte und gerötete Haut, oft mit Krusten und manchmal mit nässenden Stellen. Die Ursache ist das Fehlen bestimmter Hautfette, weshalb die Haut weniger Feuchtigkeit speichern kann.

Oft beginnt die Neurodermitis im Säuglings- und Kindesalter. Während bei den Babys die Neurodermitis oft an Wangen, Stirn oder Kopfhaut erscheint, ist es bei den älteren Kindern etwas anders. Hier erscheinen die Symptome eher an Kniekehlen, Ellenbeugen, Nacken und seitlichen Körperpartien. Rund 20% aller Kinder und 1 bis 2% der Erwachsenen in der Schweiz sind von Neurodermitis betroffen – so die Angaben des Allergiezentrums Schweiz.

Neurodermitits vorbeugen - Basistherapie und Allergenvermeidung

Bei beiden Hautkrankheiten – Kontaktdermatitis und Neurodermitis – besteht die erste Behandlungsmassnahme darin, alle Auslösefaktoren zu meiden – siehe Auflistungen oben.

Gleichzeitig ist eine Basispflege unumgänglich. Diese besteht aus Hautreinigung (z.B. Prontomed Soleaderm Spray zur äusserlichen Reinigung) und Hautpflege mit Pflegeprodukten, die Ihre Haut mit Feuchtigkeit und Fett versorgen, wobei Sie Ihre Cremes und Salben saisonal anpassen sollten, d.h. im Sommer lieber fettarme Produkte mit hohem Feuchtigkeitsanteil und im Winter lieber fetthaltige Produkte. Lesen Sie hier mehr zu dem Thema „Trockene Haut im Winter“.

Unser Tipp: Für mehr Feuchtigkeit und Elastizität der Haut sorgen die Omega 7 Sanddornöl-Kapseln.

Durch den Juckreiz und das ständige Kratzen wird die Haut noch zusätzlich beschädigt. Mit kühlenden Verbänden oder bestimmten Salben können Sie das Jucken zumindest etwas lindern. Achten Sie auch besonders darauf, welche Kleidung Sie tragen. Atmungsaktive und hautfreundliche Textilien können das Jucken ebenfalls ein wenig lindern. Dazu zählt ungefärbte, schonend gebleichte und kochfeste Kleidung aus Baumwolle, Leinen oder Seide.

Atmungsaktive Kleidung schont die Haut, ist bequem und kuschlig.

Weitere Schutzmassnahmen sind – ähnlich wie bei Kontaktdermatitis – der Verzicht auf Weichspüler, unnötige Duftstoffe sowie Desinfektionsmittel.

Wenn sich der Zustand Ihrer Haut trotz Basistherapie und Allergenvermeidung verschlechtern sollte, kann eine zusätzliche antientzündliche Therapie angewandt werden. Wenden Sie sich hierzu am besten an Ihren behandelnden Naturheilpraktiker oder Arzt.

 

Quellen:
Vista
Onmeda