Wird der Pferdeschwanz dünner und auf dem Kopfkissen liegen mehr Haare? Haarausfall ist ein bekanntes Leiden und kann jeden von uns treffen. Oftmals sind starke seelische Belastungen schuld daran. Um aber die richtige Behandlungsmethode zu finden, sollte man die Symptome richtig deuten und der Ursache auf den Grund gehen.

In der heutigen Gesellschaft, wo viel Wert auf das Äussere gelegt wird, kann Haarausfall die Betroffenen psychisch sehr stark belasten. Obwohl die Diagnose bei vielen Menschen gestellt wird, ist Haarausfall etwas vollkommen Natürliches.

Jedes einzelne Härchen durchläuft einen Zyklus, der aus drei Phasen besteht.In der Anagenphase (aktive Wachstumsphase, die 2 bis 6 Jahre andauert) befindet sich unser Haar im Wachstum. In der Katagenphase (Übergangsphase, die 1 bis 2 Wochen andauert) wird die Haarwurzel in Richtung Kopfoberfläche geschoben. Die Telogenphase (Ruhephase; 2 bis 4 Monate) kommt anschliessend. In dieser Phase findet kein Stoffwechsel mehr statt, weshalb sich das Haar lockert und während der Haarwäsche oder während des Kämmens schlussendlich ausfällt. Etwa 18% unserer Haare befinden sich in dieser Phase. Erst, wenn es mehr als 20% sind, spricht man vom krankhaften Haarverlust (Alopezie).

Haarausfall: Symptome

Ein Verlust von etwa 100 Haaren am Tag ist dabei vollkommen normal. Folgende Symptome können auf einen krankhaften Ausfall deuten:

  • Finden Sie regelmässig viele Haare auf dem Kopfkissen?
  • Rötung der Kopfhaut, Juckreiz etc. können auf einen Pilzbefall hindeuten und Haarausfall verursachen.
  • Verlieren Sie bei der Haarwäsche viele Haare?
  • Produzieren Sie übermässig Schuppen oder Talg?

Wenn Sie wissen möchten, ob sich der Haarausfall bei Ihnen im Rahmen des Gesunden bewegt, können Sie im Zeitraum von etwa 3 Wochen täglich die ausgefallenen Haare (bspw. auf dem Kopfkissen, in der Haarbürste, im Ausguss in der Dusche etc.) einsammeln und zählen. Sollten es tatsächlich mehr sein als die erwähnten 100, empfehlen wir einen Gang zum spezialisierten Arzt.

Ursachen für Haarausfall

Man spricht von Haarausfall, wenn:

  • die Haarfollikel zerstört wurden oder
  • sich die Haarwachstumsphasen verschieben.

So unterscheidet man zwischen temporärem und permanentem Haarausfall, wobei bei ersterem der Haarverlust vorübergehend und meistens auf psychische Faktoren (z.B. Stress) zurückzuführen ist. Die Haarfollikel treten dabei in die Ruhephase ein, das Haar dünnt aus und wächst teilweise nicht mehr nach. Lässt sich das Problem beheben, so kommt das Haarwachstum von alleine wieder ins Gleichgewicht. Weitere Ursachen für temporären Haarausfall können ebenfalls sein:

  • Medikamente
  • Zink- oder Eisenmangel
  • Fehlfunktion der Schilddrüse
  • Nährstoffmangel
  • Infektionen
  • Störung des Immunsystems
  • Schwangerschaft und Menopause
  • Operationen unter Vollnarkose
  • Genetische Veranlagungen
  • Hauterkrankungen
  • Vergiftungen

Beim permanenten Haarausfall liegt fast immer eine teilweise oder völlige Zerstörung der Haarfollikel vor.

Hülsenfrüchte, allen voran Linsen, sind starke Eisenlieferanten und können die Gesundheit der Haare fördern. Die Eisenaufnahme wird durch gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C gesteigert.

Arten von Haarausfall

Bei vielen Formen von Haarausfall handelt es sich nicht um eine Krankheit und es bedarf aus medizinischer Sicht keiner ärztlichen Behandlung. Nichtsdestotrotz leiden die Betroffenen darunter, dass ihnen die Haare ausfallen. Das betrifft aber nicht nur Frauen. Auch Männer empfinden das schwindende Haar oft als psychische Belastung. Die häufigsten Formen von Haarausfall sind der erblich bedingte, der kreisrunde und der diffuse Haarausfall.

Erblich bedingter Haarausfall

Der erblich bedingte Haarausfall (= anlagenbedingter, hormonell bedingter Haarausfall) ist bei Weitem die häufigste Art, die auftritt, wobei diese Art bei Männern öfter zu beobachten ist. Dabei lichten sich erst die Haare an den Schläfen und an der Stirn und anschliessend dünnt das Haar am Hinterkopf aus, wobei es nie zur völligen Kahlheit kommt. Die Hauptursache für erblich bedingten Haarausfall ist eine Form der Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Steroidhormon DHT (Dihydrotestosteron). Die Unverträglichkeit des Steroidhormons wird dabei genetisch vererbt. Dabei werden die Haarwurzeln nicht mehr mit ausreichend Nährstoffen versorgt, wodurch sich die Haarwachstumsphase verkürzt und das Haar schneller ausfällt.

Bei Frauen verläuft der erblich bedingte Haarausfall etwas anders. Verursacht durch eine zu hohe Menge des männlichen Geschlechtshormons, werden die Haare um den Scheitel herum dünner und die Stirnhaargrenze weicht zurück.

Kreisrunder Haarausfall

Der kreisrunde Haarausfall kann bei Frauen und Männern gleichermassen auftreten, dabei entstehen runde kahle Flecken am Kopf und an anderen behaarten Körperstellen. Die Ursache liegt oft in einer Störung des Immunsystems. Meist wachsen die Haare nach einiger Zeit von selbst wieder nach, da dabei lediglich die Entzündungszellen in der Haut das Haar am Wachstum hindern und die Haarfollikel dabei unberührt bleiben. Oft sind davon Kinder und junge Erwachsene betroffen.

Diffuser Haarausfall

Beim diffusen Haarausfall lichten sich die Haare gleichmässig auf dem ganzen Kopf. Oft handelt es sich um eine vorübergehende Begleiterscheinung und die Ursachen dafür können sehr vielfältig sein:

  • Seelische Probleme
  • Chemische Haarpflege- und Färbemittel
  • Gift
  • Hormonschwankungen
  • Eisen- und Vitaminmangel
  • Infektionen
  • Stoffwechselkrankheiten

Vom diffusen Haarausfall sind oftmals mehr Frauen betroffen als Männer.

Sind Art und Ursache vom Haarausfall bekannt, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die in ihrer Anwendung und Wirksamkeit sehr unterschiedlich ausfallen können. Welche Behandlung für Sie die richtige ist, kann Ihnen der Hautarzt Ihres Vertrauens sagen.

 

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Quellen:
Vista Magazin
zentrum-der-gesundheit.de