Der Herbst ist da und um uns herum wird geniest und gehustet - die Erkältungswelle ist im Anmarsch. Doch wenn Sie rechtzeitig die richtigen Massnahmen ergreifen, können Sie nicht nur die Symptome lindern, sondern vielleicht auch ganz verschont bleiben. Hier erfahren Sie wie Sie Grippe und Erkältung vorbeugen können.

Die Nase läuft, der Hals kratzt und der Kopf dröhnt - wer kennt diese Symptome nicht? Was von aussen allerdings nicht ersichtlich ist, ist dass bei einer Erkältung auch andere Regionen im Hals-Nasen-Rachen-Raum entzündet sind. Diese können sogar mehr Unannehmlichkeiten bereiten als die Nase.

Halsschmerzen vorbeugen und behandeln

Jeder fünfte Patient, der eine Praxis aufsucht, zeigt Symptome einer Rachenentzündung. Damit gehört die Erkrankung zu den häufigsten in der Schweiz. Die Ursachen dafür sind meist Virusinfektionen. In seltenen Fällen können auch die Seitenstränge, die von der oberen hinteren Rachenwand abwärts laufen, entzündet sein. Diese liegen neben den Röhren, die Ohren und Rachen verbinden, weshalb es zusätzlich noch zu Ohrenschmerzen kommen kann.

Schädigende Faktoren wie Nikotin, Alkohol, Zementstaub, Chemikalien, zu trockene oder zu warme Luft können zudem zu einer Störung der Schleimhautfunktion führen und dass der Rachen chronisch entzündet ist.

Bei chronischen Entzündungen muss vor allem auch auf eine sehr gute Vitamin-C-Zufuhr geachtet werden.

Schluckschmerzen

Entzündungen im Rachenraum können zudem zu Schluckschmerzen führen, weshalb besonders dann grobe und trockene Nahrung gemieden werden sollte.

Heiserkeit und Kehlkopfentzündung

Bei einer Erkältung können Strukturen des Kehlkopfes wie z.B. die Stimmlippen, gestört werden. Dies führt dann zur Heiserkeit, welche auch durch eine Überbeanspruchung der Stimmbänder ausgelöst werden kann. Besonders bei chronischer Heiserkeit sollte man die Überbeanspruchung der Stimme, Schadstoffe wie Staub, die trockene Luft und allergieauslösenden Substanzen meiden.

Gaumenmandelentzündung (Angina, Tonsilitis)

Gaumenmandeln fungieren als "Abwehrring" und sollen verhindern, dass Bakterien, Pilze und Viren in die unteren Atemwege gelangen. Bei einer Entzündung des lymphatischen Gewebes des Rachenrings sind die Gaumenmandeln fast immer betroffen. Sind diese betroffen, so spricht man von einer Angina, die meist durch Bakterien (Streptokokken, seltener durch Staphylo- oder Pneumokokken) ausgelöst wird. Die eitrige Angina muss unbedingt mit Antibiotika behandelt werden, um Folgekrankheiten zu vermeiden. Suchen Sie in diesem Fall unbedingt den Arzt Ihres Vertrauens auf.

Rachenentzündungen vorbeugen

  • Verzichten Sie auf Rauchen und Alkohol.
  • Heizung und/oder Klimaanlagen trocknen die Atemluft stark aus und machen die Schleimhäute anfälliger für Erkältungserreger.
  • Machen Sie täglich einen Spaziergang: Regelmässige Bewegung im Freien trainiert das Immunsystem. Ziehen Sie sich aber stets dem Wetter entsprechend an, um Unterkühlungen zu vermeiden.
  • Tragen Sie bei kälteren Temperaturen warme Socken, um das Auskühlen zu vermeiden.
  • Trinken Sie mindestens 2 Liter Wasser oder ungesüssten Tee am Tag, um die Schleimhäute vor Austrocknen zu bewahren.

Ingwer- und Zitronentee halten Schleimhaeute feucht und sind gut gegen die Erkaeltung

Ingwer- und/oder Zitronentee halten die Schleimhäute feucht und regen zusätzlich mit Vitamin C das Immunsystem an.

Was hilft bei Halsschmerzen?

Vireninfektionen können durch lokal betäubende Mittel sowie mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Mitteln behandelt werden. Chlorhexidin oder Dequaliniumchlorid haben eine antiseptische und desinfizierende Wirkung und können die Krankheitserreger dämmen, um so bakteriellen Sekundärinfektionen vorzubeugen. Die Wirkstoffe ziehen allerdings auch die normale Mundflora in Mitleidenschaft und wirken - bei durch Viren bedingten Beschwerden - kontraproduktiv.

  • Mittel wie Lutschbonbons und Isländisches Moos haben sich bewährt, weil sie die Speichelproduktion anregen und den Rachen dadurch feucht halten.
  • Gurgeln wirkt sich bei Halsschmerzen positiv aus. Es bieten sich dafür Tees mit Heilpflanzen wie Thymian, Salbei, Kamille oder Malve an. Kochen Sie dazu 2 TL der Heilpflanze in einem halben Liter Wasser auf, lassen Sie diesen 15 Minuten ziehen. Gurgeln Sie mit dem heissen Tee mehrmals am Tag und spucken Sie ihn anschliessend aus.
  • Wenn beim Gurgeln Würgereflexe auftreten, sollten Sie zum Rachenspray greifen, der die hinteren Bereiche des Rachens problemloser benetzen kann.
  • Verzichten Sie bei Entzündungen des Mund-Rachen-Raums auf schwere Kost und greifen Sie stattdessen auf reizarme wie Suppen, Breie, Kartoffelstock, weiche Reis- und Nudelgerichte sowie das Trinken von z.B. Erkältungstees und/oder Ingwerwasser zurück.
  • Meiden Sie deswegen trockene, harte und grobe Nahrung sowie scharfe Speisen und Gewürze. Diese reizen die entzündete Schleimhaut noch mehr.
  • Quarkwickel: Anders als bei Heiserkeit sollten Halsentzündungen gekühlt werden, weil Wärme die Schwellung unangenehmer machen kann. Dazu kann ein Baumwolltuch genommen werden. Tragen Sie 500g Quark 0.5cm dick auf und falten Sie das Tuch zu einem Schal. Dieser sollte auf Körpertemperatur aufgewärmt und um den Hals gelegt werden.
  • Ist der Hals sehr trocken, kann neben den Lutschbonbons auch Husten Sirup helfen, der mehrmals am Tag eingenommen werden sollte.
  • Schonen Sie Ihre Stimme. Bedenken Sie dabei, dass Flüstern die Stimmbänder noch mehr beansprucht als normales Sprechen.
  • Honig hat eine antibakterielle Wirkung und kann Bakterien im Mund- und Rachenraum wirksam bekämpfen.
  • Ein heisses Bad mit ätherischen Ölen trägt nicht nur zur Entspannung bei, sondern befreit zusätzlich die Atemwege.
  • Meiden Sie Stress, um dem Körper so die nötige Kraft zu geben, gegen die Viren anzukämpfen.

Wenn Sie gar nicht mehr schlucken können, empfehlen wir einen Gang zum Arzt. Wir wünschen allzeit gute Gesundheit!

 

Quellen:
Vista Magazin
gesundheit.de