Massive Migräne oder Schwierigkeiten, Nahrung zu sich zu nehmen aufgrund von Halsschmerzen oder weil man sich nicht mehr in der Lage sieht, vernünftig zu kauen: Dies können Symptome von CMD sein. CMD steht für „Craniomandibuläre Dysfunktion“ und bezeichnet eine Funktionsstörung des Kausystems. In unserem Interview mit dem Zahnarzt Dr. med. dent. Artur Hein der Praxis für Biologische Zahnmedizin in Winterthur, welche auf die Therapie von komplexen und schwerwiegenden CMD-Fällen spezialisiert ist, erfahren Sie mehr zu dieser häufig vorkommenden Krankheit.

gesund-gekauft.ch: Wie erkennt man, dass man unter CMD leiden könnte?

Dr. med. dent. Artur Hein: Man kennt das Problem in groben Zügen oder hat es sogar selbst schon einmal aus erster Hand miterlebt. Eigentlich ist es klar, dass man sich gesund erhalten will, was eben auch viel Bewegung und gesunde Ernährung bedeutet. Und gerade, als man in den Müsliriegel, die Karotte, oder was auch immer man gerade als gute Ernährung auf dem Teller liegen hat, hineinbeissen will, treten massive Schmerzen auf. Es folgt der Gang zur Zahnarztpraxis des eigenen Vertrauens und man erhält die Diagnose: CMD.

gesund-gekauft.ch: Was versteht man unter CMD?

Dr. med. dent. Artur Hein: CMD – das steht für „Craniomandibuläre Dysfunktion“ und schon denkt man, dass man knietief in Schwierigkeiten steckt. Aber nehmen wir die einzelnen Bestandteile der Diagnose doch einmal auseinander. Das bedeutet:

  • Cranium: Hier geht es um den Schädel.
  • Mandibula: Dies bedeutet Unterkiefer.
  • Dysfunktion Unter einer Dysfunktion versteht man eine Störung, beziehungsweise eine Fehlfunktion. Folglich handelt es sich bei CMD um eine Störung des Unterkiefers, in Zusammenarbeit mit dem Schädel.

gesund-gekauft.ch: Welche Symptome treten bei CMD auf?

Dr. med. dent. Artur Hein: Die möglichen Symptome, die auf eine CMD hindeuten können, sind unglaublich divers. Da ist von Kopfschmerzen über Tinnitus und Schwindel, bis hin zu Arthrose oder Taubheit in den Extremitäten alles mit dabei. Wie auch schon die Multiple Sklerose könnte sich CMD als „Krankheit mit 1000 Gesichtern“ bezeichnen lassen. Daher gibt es auch kein singuläres Symptom, auf das man achten könnte, um zu sagen: „DAS ist CMD!“

Nehmen wir den Bruxismus, also das Pressen oder Knirschen der Zähne. Die meisten von uns tun dies, wenn sie in einem Stresszustand sind. Das hat mit der Verbindung von limbischem und Kausystem zu tun. Immerhin ist es möglich, dass bei kurzfristigem Stress, der ja durchaus gesund sein kann, diese Handlung der Entspannung dienen kann. Sollte man jedoch in einen Zustand des dauerhaften Stresses geraten und den Bruxismus (unbewusst) als Bewältigungsstrategie einsetzen, kann dies natürlich zu Schwierigkeiten führen.

Doch nicht nur tagsüber kann mit den Zähnen geknirscht werden. Im Gegenteil, dem ist theoretisch relativ einfach entgegenzuwirken – man bemerkt, dass man dies tut und wendet sich an entsprechende Stellen, um Hilfe zu suchen. Hierbei sollte man nicht nach der Methode verfahren, dass ein Indianer keinen Schmerz kenne, sondern lieber mit Ärzten Rücksprache halten.

Aber was ist in der Nacht? Da sind wir einem potenziellen Zähneknirschen schutzlos ausgeliefert, ob es am Stress oder der Verarbeitung von Problemen liegt. Allerdings können auch hier andere Ursachen vorliegen, etwa schiefe Zähne, schlecht sitzende Zahnersätze oder ein Problem der Kiefergelenke. Also auch hier gilt: Rücksprache mit dem Arzt halten.

gesund-gekauft.ch: Wieso kann Bruxismus zu CMD führen?

Dr. med. dent. Artur Hein: Erstens werden Zähne und Kiefergelenke massiv belastet. Zweitens ist es möglich, dass der grosse, punktuelle Druck die Zähne abbrechen oder absterben lässt. Bruxismus kann als Ursache des CMD auftreten, allerdings können auch andere, unterschiedliche Ursachen dahinterstecken.

Was ist CMD? Ein Interview mit dem Zahn-Spezialisten

Stress-Reduktion kann CMD vorbeugen. Und wie entspannen Sie am liebsten?

gesund-gekauft.ch: Wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten von CMD aus?

Dr. med. dent. Artur Hein: Die Behandlung ist nicht ganz simpel, wie beispielsweise die Füllung eines Loches oder eine Wurzelbehandlung. Hier steht eine individuelle, im Zweifelsfall sogar interdisziplinäre Behandlung auf dem Programm, als deren Leiter und Planer der Zahnarzt auftritt.

Entsprechend kann er an einen Osteopathen, Orthopäden, Logopäden oder gar Neurologen oder Schmerztherapeuten weiterleiten, welche das Problem aus der eigenen Warte genauer begutachten. Die Behandlungsoptionen reichen von Dentokinetik (mit dem Ziel, dass das Kausystem wieder „in den physiologischen Zustand“ überführt wird), der sogenannten MAGO-Schiene und Zahnumgestaltung bis eventuell zu Sitzungen bei einem Psychologen. Hierbei könnte das Ziel darin bestehen, zu eruieren, woher der Stress kommt, und wie man ihn los wird.

gesund-gekauft.ch: Wie sieht Ihr Fazit in Bezug auf „Gesund bleiben“ aus?

Dr. med. dent. Artur Hein: Es ist alles andere als einfach, dieses „Gesund bleiben“, was immer wieder gepredigt wird. Von gesunder Ernährung und selbst gekochtem Essen in unseren doch recht hektischen Zeiten, in denen jeder arbeitet, rede ich gar nicht erst. Klar greift man da gerne zum kleinen Snack zwischendurch und logischerweise ist dies nicht gesund. Und natürlich hat man entsprechend Stress. Aber was will man tun? Gut, eine Möglichkeit könnte es sein, sich wenigstens daheim zu entspannen und zu verwöhnen. Wobei: Vielleicht reicht dies ja schon aus?

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Quellen:
zahnarzt-winterthur-zuerich.ch/
www.exklusiv-muenchen.de/gesundheit/energie-fuer-den-tag-durch-gesunde-ernaehrung-mit-vollwertkost-60926