Ständiges Räuspern und das Gefühl einen Frosch im Hals zu haben: Patienten mit stillem Reflux kennen die Symptome. Stiller Reflux ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu ungewöhnlich häufigen Infekten und Sodbrennen führen. Wir erläutern, was die häufigsten Symptome von Stillem Reflux sind und wie er entsteht. Ausserdem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Beschwerden bei Stillem Reflux lindern können.

Was ist Stiller Reflux?

Reflux ist lateinisch und bedeutet „Rückfluss“. Der Rückfluss bzw. das Aufsteigen von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre wird deshalb als Reflux bezeichnet. Von Stillem Reflux spricht man, wenn der Reflux gasförmig ist und nicht nur in die Speiseröhre gelangt, sondern bis in den Hals und die Atemwege aufsteigt.

Welche Symptome hat Stiller Reflux?

Oft haben Patienten am Anfang nur wenige Stiller Reflux Symptome. Werden diese nicht behandelt, können sie aber zu weiteren Symptomen führen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die häufigsten Stiller Reflux Symptome:

Heiserkeit, Beschwerden beim Sprechen und Räusperzwang

Weil sich der Kehlkopf nahe an der Speiseröhre befindet, ist er durch seine physische Nähe zum Magen besonders oft von Stillem Reflux betroffen. Die Folge ist eine Kehlkopfentzündung, eine sogenannte Laryngitis oder Refluxlaryngitis, die sich dann durch Heiserkeit und Beschwerden beim Sprechen bemerkbar macht. Die Reizungen führen bei vielen Patienten dazu, sich ständig räuspern zu wollen.

Übermässige Schleimbildung

Schleimbildung ist eine Schutzreaktion des Körpers. Beim Stillen Reflux versucht der Körper mit der Produktion von Schleim der ständigen Reizung der Schleimhäute entgegenzuwirken. Bei diesem Symptom ist eine Differentialdiagnose besonders wichtig. Denn häufig wird Stiller Reflux wegen der übermässigen Schleimbildung in den Atemwegen mit einer Allergie verwechselt.

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Chronischer Husten

Die übermässige Schleimbildung führt oft zu Hustenreiz. Auch die gasförmigen Pepsine die für den Stillen Reflux verantwortlich sind, können chronischen Husten auslösen, da sie die Schleimhäute reizen.

Klossgefühl im Hals

Viele Betroffene von Stillem Reflux berichten davon, dass sie ein Gefühl der Enge im Hals haben - so als würde dort ein Kloss oder Fremdkörper stecken. Dies liegt daran, dass die Entzündungen im Hals lokale Schwellungen verursachen, die sich wie ein Fremdkörper anfühlen können. Ausserdem kann sich der Schliessmuskel - der sogenannte Ösophagussphinkter - zwischen Speiseröhre und Atemwege verkrampfen. Der Körper versucht hier vermutlich den Reflux durch die Verkrampfung zu stoppen.

Häufiges Aufstossen und Übelkeit

Im Zusammenhang mit Reflux wird bei manchen Patienten das spürbare Aufstossen von Luft beobachtet. Weil es die Speiseröhrenventile nicht schaffen, dem Druck im Magen standzuhalten, entweicht Luft nach oben. Die Reizung der Schleimhäute kann in manchen Fällen auch zu Übelkeit führen.

Wie entsteht Stiller Reflux?

Dass die Schleimhäute der Atemwege empfindlich auf Säure reagieren, ist einleuchtend. Doch beim Stillen Reflux kommt noch etwas anderes hinzu: Pepsine. Diese Enzyme, die im Magen für den Abbau von Proteinen zuständig sind, kommen mit dem gasförmigen Reflux aus dem Magen nach oben. Dort haben sie normalerweise nichts zu suchen und richten dementsprechend Schaden an: Sie „verdauen“ die Proteine der Schleimhautzellen im Hals-Nasenbereich. Die Folge sind Entzündungen der Schleimhäute.

Pepsine und Säure spielen eine Rolle

Ausserhalb des Magens mit seinem sauren Milieu verliert Pepsin schnell seine zerstörerische Wirkung. Gelangt Pepsin in die Atemwege, so ist das nicht ideal - für sich alleine würde Pepsin jedoch relativ rasch seine schädliche Wirkung verlieren. Sobald Pepsine aber in Kontakt mit Säure kommen, nehmen sie ihre Arbeit wieder auf. Diese Säure kann aus mehreren Quellen kommen:

  • Säure aus dem Magen: Säure aus dem Magen wird nach oben befördert und aktiviert die Pepsine.
  • Säure aus der Nahrung: Viele Lebensmittel, wie Früchte, Fruchtsäfte und Joghurt sind sauer. Problematisch können auch Lebensmittel sein, die mit Säure haltbar gemacht wurden, wie etwa Konserven oder Kühlwaren.
  • Säure in den Schleimhäuten: Manchmal herrscht in den Schleimhautzellen ein minimal niedrigerer ph-Wert. Die Folge ist ein saures Milieu, welches die Pepsine reaktivieren kann.

Nicht Säure oder Pepsine verursachen also Stillen Reflux, sondern die unselige Allianz aus beiden.

Stiller Reflux

Eine pflanzenbasierte Ernährung kann helfen, Reflux vorzubeugen und Beschwerden zu lindern.

Wie lassen sich die Beschwerden bei Stillem Reflux lindern?

Stiller Reflux ist eine komplexe Erkrankung und wird aufgrund der unspezifischen Symptome oft nicht erkannt. Wurde eine Diagnose von einem Arzt erstellt, können medizinische Therapien, aber auch Änderung von Alltagsgewohnheiten Linderung bringen.

Medizinische Therapien

Bei leichteren Beschwerden verschreiben Ärzte meist basische Salze, die auf chemischem Weg die Magensäure neutralisieren.

Als medizinische Therapie gegen Stillen Reflux werden ausserdem sogenannte Protonenpumpenhemmer eingesetzt. Zwar beenden sie nicht den Reflux selbst, wirken aber gegen die aufsteigende Säure, die dann keinen Schaden mehr anrichten kann.

Bei sehr starken Beschwerden raten manche Mediziner auch zu einer Operation. Die Nissen Fundoplicatio gilt als die etablierteste Operation bei Reflux und soll in gewissem Masse auch wirksam bei Stillem Reflux sein. Bei diesem Eingriff wird der obere Teil des Magens um die Speiseröhre gewickelt, wodurch sich eine Schlinge oder Manschette bildet. Dadurch wird der Schliessmuskel zwischen Magen und Speiseröhre zusammengedrückt und Reflux verhindert.

Hausmittel gegen Stillen Reflux

Stiller Reflux ist eine Erkrankung, die unbedingt behandelt werden sollte, da sie sich sonst verschlimmern kann. Konsultieren Sie deshalb unbedingt Ihren Hausarzt oder einen HNO- oder Lungenfacharzt bzw. Gastroenterologen, wenn Sie Beschwerden haben.

Bei leichten Beschwerden können folgende Tipps helfen:

  • Erhöhte Lagerung beim Schlafen: Stellen Sie Ihr Bett schräg, so dass der gesamte Oberkörper erhöht liegt. Die Säure kann dann nicht so leicht in die Speiseröhre aufsteigen. Es reicht allerdings nicht aus, nur das Kopfteil höher zu lagern - es muss am besten das ganze Bett schräg stehen.
  • Nicht zu spät essen: Gewöhnen Sie es sich an, zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen.
  • Kleinere Mengen essen: Essen sie lieber in mehreren kleineren Mahlzeiten anstatt in einem üppigen Mahl.
  • Übergewicht reduzieren: Bauchfett setzt den Schliessmechanismus am Mageneingang unter Druck. Deshalb ist es bei Stillem Reflux unbedingt angeraten Übergewicht zu reduzieren.
  • Ernährungsumstellung: Ernähren Sie sich möglichst fettarm und auf der Basis von Pflanzen. Vermeiden Sie säurehaltige Lebensmittel.
  • Genussmittel einschränken: Vermeiden Sie es, zu rauchen. Wenn nötig, nehmen Sie an einem Raucherentwöhnungsprogramm teil. Auch Alkohol, Kaffee, Zucker, Fett und Kohlensäure können einen Stillen Reflux negativ beeinflussen. Beobachten Sie, was Sie vertragen.
  • Stress meiden: Beugen Sie mit einer guten Alltagsplanung und Entspannungstechniken seelischen Belastungen vor.

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Quellen:

van der Westhuizen L, Von SJ, Wilkerson BJ, Johnson BL, Jones Y, Cobb WS, Smith DE. Impact of Nissen fundoplication on laryngopharyngeal reflux symptoms. Am Surg. 2011;77(7):878-82.