Jeder Vierte in der Schweiz leidet an einer der vielen Formen von Rheuma. Bei vielen der Erkrankungen sind Entzündungen beteiligt und das bedeutet oft tägliche Schmerzen. Neue Studien haben allerdings gezeigt, dass frühzeitige Erkennung und vor allem Bewegung und Sport bei Rheuma einen positiven Einfluss haben können.

Zu dem rheumatischen Formenkreis werden über 200 Krankheiten an Gelenken, Rücken, Knochen und Weichteilen gezählt. Diese werden alle durch fast immer auftretende ziehende, reissende, fliessende Schmerzen sowie oft Funktionsstörungen im Bewegungsapparat begleitet. Rheuma ist eine Erkrankung, deren Ursachen bisher nicht bekannt sind. Zu den häufigsten rheumatischen Erkrankungen zählen laut Rheumaliga Schweiz:

Bei allen Formen ist es wichtig, die rheumatische Beschwerde möglichst früh ärztlich abklären zu lassen, um der Erkrankung gezielt entgegenzuwirken.

Wie entsteht eine Arthrose?

Arthrose (=Gelenkverschleiss) macht sich meist im Alter bemerkbar und ist primär eine nicht-entzündliche Gelenkserkrankung, bei der die Gelenke durch den Gebrauch stark «abgenutzt» sind. Sie betrifft aber auch Jüngere, z.B. nach einem Unfall (Knochenbruch) oder nach längerer Überbelastung (z.B. Fehlstellungen wie X- oder O-Beine, kleine Hüftgelenkpfannen etc.). Die Ursache für die Arthrose ist die Schädigung des Gelenkknorpels, wobei sich das Gelenk verändert (Geometrie, knöcherne Wucherungen) und sich entzünden kann. Risikofaktoren für die Entstehung von Arthrose können Übergewicht, Meniskus- und Bandverletzungen sowie Achsenfehlstellungen sein.https://www.gesund-gekauft.ch/pernaton-grunlippmuschel-set.html

Arthrose Symptome

Mit einer Arthrose gehen verschiedene Symptome einher:

  • Belastungsschmerz
  • Morgensteifigkeit
  • Anlaufschmerz
  • Abnehmende Gelenkbeweglichkeit
  • Ermüdungsschmerz
  • «Knirschen» im Gelenk bei Bewegung

Rheumatoide Arthritis: Frühe Behandlung

Die rheumatoide Arthritis (RA; früher: chronische Polyarthritis) ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke, an der rund 70 000 Menschen in der Schweiz leiden. Die in Schüben fortschreitende Entzündungskrankheit ist chronisch und wird durch das Immunsystem vermittelt. Frauen erkranken dabei dreimal häufiger als Männer.

Rheumatoide Arthritis: Symptome

Die Betroffenen leiden an chronischen Schmerzen, anfangs vor allem in den kleinen Gelenken der Finger und der Zehen, in fortgeschrittenen Stadien haben Patienten oft grösste Mühe, selbst einfache Griffe auszuführen. Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind begleitende Symptome.

Die Erkrankung sollte unbedingt so früh wie möglich und intensiv behandelt werden. Niederländisch Forscher haben in einer Langzeitstudie nachweisen können, dass Patienten, die frühzeitig mit Medikamenten (Sulfasalazin oder niedrig dosierter Methotrexat sowie anfänglich Prednison) behandelt wurden, eine ähnlich lange Lebenserwartung wie Patienten ohne rheumatoide Arthritis haben.

Bewegung bei Rheuma ist das A und O

Viele Betroffene einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung haben Schmerzen und sind oft in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. In den Anfangsstadien wird neben einer medikamentösen Behandlung auch oft eine Bewegungs- und Physiotherapie empfohlen. Denn Schon- und Fehlhaltungen der Gelenke führen zu verminderter Beweglichkeit, was wiederum zu Verkümmerung der Sehnen und Muskeln und damit zum Versteifen des Gelenks führen kann. Die Folge sind noch grössere Schmerzen. Bei der Bewegungstherapie werden oft neue Muster eingeübt, um die Gelenke (Intensität, Mechanik) optimal zu belasten. Gut sind dabei folgende Sportarten:

  • Schwimmen
  • Wassergymnastik
  • Radfahren
  • Wandern
  • Tai Chi / Qi Gong
  • Walking / Spazieren gehen
  • Ergometertraining
  • Spezielle Gymnastik

RheumaRadfahren als Bewegungstherapie bei Rheuma hilft beweglich zu bleiben.

Bewegung ist zudem wichtig, um den Stoffwechsel im Gelenk anzuregen und damit den Transport entzündlicher Stoffe aus dem Gelenk zu fördern.

Tanzen gegen Rheuma und Depressionen

Rheumatische Erkrankungen rufen schmerzhafte Entzündungen im Körper hervor, die zu Bewegungseinschränkungen führen. Betroffene meiden deshalb oft körperliche Betätigung. Oft wird die Erkrankung durch weitere begleitet: Angstzustände und/oder Depressionen.

Viele Patienten leiden oft unter Angst und Depressionen, die mit Beginn der Behandlung zurückgehen. Dass Sport hilft, sollte ja bereits jedem bekannt sein, allerdings nicht in welchem Umfang. Irische Forschende werteten 17 Studien mit 1200 betroffenen Patienten aus, die 2 bis 4 Mal in der Woche 1 Stunde Sport (Aerobic, Yoga, Tanzen oder Tai Chi) ausübten. Neben den Medikamenten blieb körperliche Betätigung ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. So konnten bei Depressionen 18 von 20 Effekten um 90% verbessert werden, die Angstzustände sogar um 100%. Aus diesem Grund empfehlen Wissenschaftler Sport als zentrales Werkzeug bei der Physiotherapie für Patienten mit Depressionen und Angstzuständen. Denn Tanzen ist eine der unterhaltsamsten und einfachsten Möglichkeiten, in Bewegung zu bleiben.

 

Quellen:
Vista Magazin
Netdoktor.ch
Betanet.de